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- Convenors:
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Katja Geisenhainer
(Frobenius Institute Frankfurt)
Richard Kuba (Frobenius Institute)
Andrea Nicklisch (Roemer- u. Pelizaeus-Museum)
Naomi Rattunde (Universität Bonn)
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- Format:
- Workshop
- Transfers:
- Closed for transfers
- Working groups:
- History of Anthropology Museum
- Location:
- Seminargebäude S22
- Sessions:
- Tuesday 30 September, -, -
Time zone: Europe/Berlin
Short Abstract
Der gemeinsame Workshop der AG Fachgeschichte und der AG Museum beleuchtet die Zusammenarbeit zwischen musealer und universitärer Ethnologie und Angehörigen der Herkunfts- bzw. Urhebergesellschaften in Vergangenheit und Gegenwart und lotet Perspektiven für die Wissensproduktion in der Ethnologie aus
Long Abstract
Bevor sich die Ethnologie als eigenständige Disziplin an den Universitäten etablierte, wurde das Fach durch Museen und Ethnographische Sammlungen repräsentiert. Deren Direktoren und Kustoden kauften Sammlungen an oder trugen sie auf Forschungsreisen zusammen, die gemeinsam mit dem auf den Reisen erlangten Wissen die Basis von Ausstellungen wie auch von völkerkundlichen Lehrveranstaltungen an den Hochschulen bildeten. Dabei beeinflusste der Blick auf die Objekte die Theoriebildung in der Ethnologie. Viele das Fach prägende Konzepte resultierten aus der Museumsarbeit.
Beide Institutionen entfernten sich jedoch in der 2. Hälfte des 20. Jahrhundert voneinander. Seitens der Museen wurde eine kaum museumsbezogene Lehre kritisiert und von universitärer Seite die mangelnde Forschungsbasis ethnologischer Ausstellungen beanstandet.
Heute stellen Museen, Sammlungen und Archive Erinnerungs- und Forschungsinstitutionen dar, die für die museale und universitäre Ethnologie, insbesondere aber für Angehörige und Forscher:innen der Herkunfts- bzw. Urhebergesellschaften von zunehmender Relevanz sind. Im Zuge der Öffnung lange verborgener Bestände werden neue vielfältige Formen der Zusammenarbeit, des Eigentums und der Wissensproduktion erprobt.
Welche neuen Erkenntnisse erlangen wir durch die kollaborative Erforschung von Sammlungsbeständen in Museen und Archiven? Welche Potentiale ergeben sich aus Neubefragungen historischer Materialitäten für die Theoriebildung in der Ethnologie heute? Welche neuen Perspektiven eröffnet dies auf die Rolle der „erforschten“ Gesellschaften bei der Wissensproduktion in der Vergangenheit des Faches und für seine zukünftige Entwicklung?
Accepted contributions
Session 1 Tuesday 30 September, 2025, -Contribution short abstract
Das Paper verdeutlicht anhand der Guyanareise des Ethnologen Wilhelm Joest (1852-1897) die Rolle von Affekten für die Beziehung zwischen Ethnologie und Kolonialismus und argumentiert so für eine erneuerte, interdisziplinäre Bedeutung von Museen als Forschungsorten.
Contribution long abstract
Ethnologische Museen sind historische Kontaktzonen, in denen sich die Auseinandersetzung Europas mit der außereuropäischen Welt nachvollziehen lässt. Oft stand dabei jedoch das Fremde im Mittelpunkt, während der eigene Blick und die eigenen Vorstellungswelten vernachlässigt wurden. Mit den musealen Bemühungen um Dekolonisierung gewinnt die Auseinandersetzung mit dieser eigenen, europäischen Perspektive jedoch zunehmend an Bedeutung. In der oft aufgeladenen Debatte um die Rolle kolonialer Gewalt in der frühen Ethnologie wird jedoch häufig ein unterkomplexes Menschenbild angenommen—Ethnologen waren demnach entweder moralisch verwerfliche Kolonialverbrecher oder unschuldige Verteidiger indigener Rechte. Dabei bietet gerade das ethnologische Museum als Archiv viele Möglichkeiten, differenzierteren Fragestellungen jenseits binärer Schuldfragen nachzugehen. Wissenschaftler*innen wie Ann Stoler weisen schon lange auf die affektiven Komplexitäten innerhalb imperialer Räume hin, und diese betreffen natürlich auch die Ethnologie. Die Frage wäre also nicht, ob Ethnologen koloniale Gewalt ausgeübt haben, sondern wie und warum. Einen solchen affektgeschichtlichen Ansatz werde ich am Beispiel des deutschen Ethnologen Wilhelm Joest (1852-1897) vorstellen. Insbesondere möchte ich auf seine Sammeltätigkeit in Guyana eingehen und dabei den Komplex von Schuldgefühlen, Rettungsethnologie und der Verwendung von Alkohol als Tauschmittel beleuchten. Der Vortrag wird zeigen, wie ethnologische Praktiken als Reaktion auf koloniale Gewalt formuliert wurden und wie sie in dieser Reaktion dennoch Gewalt reproduzierten. Schließlich möchte ich auch deutlich machen, dass ethnologische Museen wesentliche Orte für affektgeschichtliche Forschung sind, dass es also eine common future von Universität und Museum gibt, die aber notwendigerweise über traditionelle ethnologische Fragestellungen hinausgehen muss.
Contribution short abstract
Museen und Universitäten sind jeweils eigene Wissensinstitutionen. Sie haben eigene Verfahren, Wissen zu erzeugen und zu kommunizieren. Das Plädoyer dieses Beitrags liegt in einer Anerkennung der Inkompatibilität der Kommunikation und der Stärke der Vermittlung durch materielle Dinge.
Contribution long abstract
Gegen die Subjektivität und Traditionsgebundenheit des sogenannten an Universitäten gelehrten „Kathederwissens“ gründeten sich Museen als Orte bürgerlicher Wissensmanifestation, die nur der Objektivität der Objekte verpflichtet sind.
Die Vorstellung, in Sammlungen und Ausstellungen das Wissen der Welt zu repräsentieren, entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, erwies sich aber schnell als unerfüllbarer Traum positivistischer Denkweisen. Spätestens mit Flauberts ironischem Roman ‚Bouvard-und-Pecuchet‘ (1881) war öffentlich nachzulesen, dass die Vorstellung der Abbildung der Realität durch repräsentative Objekte zum Scheitern verurteilt ist.
Zuletzt hat die Debatte um den kolonialen Charakter von Sammlungen deutlich gemacht, dass es auch im Bereich der materiellen Kultur keine Objektivität in der Darstellung von Sachverhalten geben kann. Dennoch wohnt den Museen ein spezifisches Potential inne. Mit Museen und Ausstellungen sind Fähigkeiten der Kommunikation von Wissen, wie auch Positionierungen der Zivilgesellschaft möglich, die anderen Wissensinstitutionen fehlen. Benedicte Savoy hat auf die Parallelität der 3 europäischen Wissensinstitutionen Universität, Akademie, Museum hingewiesen. Das Museum ist die jüngste dieser Einrichtungen und hat zweifellos die größte Breitenwirkung. Nicholas Thomas hat auf das Spezifische der Methode des Museums und auf seiner Sprache verweisen.
Was folgt daraus für das Miteinander von Museum und Universität? Das Plädoyer dieses gilt der Eigenständigkeit des Museums. Es wäre falsch, „universitäre Erkenntnisse“ unverändert in Museen zu übertragen. Es wird für die Sprache des Museums plädiert, indem das Prinzip der „Erkenntnis durch Materialität“ berücksichtigt wird. Materielle Dinge haben einen Ausdruck – der oft von Texten beeinträchtigt wird. Erst, wenn Museen ihre objektbezogenen Verfahren kennen und nutzen, können sie ihre Stärke ausspielen.
Contribution short abstract
Dieser Beitrag untersucht Veränderungen im Umgang mit menschlichen Gebeinen in deutschen Institutionen im Kontext von Restitutionsarbeit. Dabei werden Kontinuitäten und die Frage der Dekolonisierung thematisiert.
Contribution long abstract
Die Zusammenarbeit in der Provenienzforschung und Restitutionsarbeit mit Herkunftsgesellschaften hat zu grundlegenden Veränderungen in Sammlungsinstitutionen geführt: Neue Räume und „angemessene“ Umgangsweisen werden eingeführt, wobei traditionelle disziplinäre und institutionelle Grenzziehungen infrage gestellt werden. Die Positionalitäten von Mitarbeiter_innen stehen zunehmend im Fokus.
In meiner Dissertation untersuche ich diese Veränderungen, frage nach Kontinuitäten, produktiven Durchquerungen und dekolonialen Praktiken. Der Beitrag fasst ein Unterkapitel zusammen, das anhand eines Beispiels die historische, disziplinäre und physische Verortung einer anthropologischen Sammlung behandelt. Mittels figurativer Analyse (Chakkalakal) wird gezeigt, wie durch situative Momente und flexible Beziehungsakte sowohl human remains als Forschungsressourcen als auch das Museum als wissenschaftliche Institution hervorgebracht wurden.
Ich beleuchte die „Zugänglichmachung“ der Sammlung in den 1980er Jahren als Prozesse des „Ethnographisierens“ oder „Anthropologisierens“ (Rassool), die die Grundlage und Verständigungshintergrund für den Umgang mit den Gebeinen im Kontext heutiger Restitutionsforderungen bilden.
Für Angehörige der Herkunftsgesellschaften sind die Vorfahren Teil lebendiger Beziehungsnetzwerke. Die Restitutionsarbeit bringt transnationale Netzwerke, neue soziale Räume und alternative Zugehörigkeitskonzepte hervor, die bestehende Infrastrukturen, standardisierte Abläufe sowie Selbstdefinitionen von Museen und Universitäten herausfordern. Das Umpacken in säurefreie Kisten und Seidenpapier sowie das Herrichten von Räumlichkeiten mit Kerzen und Blumen stellen sichtbare Veränderungen dar und sind von neuem „savoir-faire“ (Althusser) begleitet.
Bei näherer Betrachtung zeigen sich jedoch auch tiefer liegende Kontinuitäten, die ich unter dem Begriff „Zugänglichmachung 2.0“ kritisch reflektieren möchte. Nicht nur die Gebeine werden erneut als "Forschungsobjekte" zugänglich gemacht werden, sondern auch die "Restitutionspraxis" als solche. Dabei wird die Rolle und Grenzziehungen von Wissenschaftlichkeit, Logistik, Museumsarbeit und Forschung erneuert. Werden diese auch dekolonisiert?
Contribution short abstract
Der DIMA-Verbund der Uni Tübingen & des Linden-Museums fragt, wie sich Wissensproduktionen in Wechselwirkung zwischen Uni & Museum gestalten. Anhand von Praxisbeispielen werden mögliche Lösungsansätze zur Diskussion gestellt, um universitäre & museale Ethnologie zukünftig wieder zusammenzudenken.
Contribution long abstract
Das Projekt A Doctorate in the Museum: The Local and Global Dimensions of Objects in Anthropological Museums in Baden-Württemberg Today (DIMA) fördert die Zusammenarbeit zwischen Promovierenden der Universität Tübingen und dem Linden Museum Stuttgart. Die Ergebnisse dieser Dissertationsprojekte sollen wichtige Beiträge in den Transformationsprozessen leisten, die ethnologischen Museen im 21. Jahrhundert durchlaufen und darüber hinaus die Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Museen fördern. Erste Reflektionen über diese neuen Forschungskooperationen zeigen, dass eine Zusammenarbeit mit diversen institutionellen und weiteren Akteur:innen, wie Museen, Universitäten, Bibliotheken und Archiven, häufig unter asymmetrischen Machtpositionen stattfindet. Museen als private und öffentliche Institutionen sind eingebettet in ein gesellschaftspolitisches System, welches spezifische Regeln und Logiken der Wissensproduktion und Wissenschaft bedingt und den institutionellen Handlungsspielraum vorgibt. Eine Promotion ist ebenfalls abhängig von der Zugehörigkeit zu einer Universität und somit eng verknüpft mit klaren Richtlinien und Vorgaben für Doktorand:innen und ihre Forschungsprojekte.
Die genannten Herausforderungen der Zusammenarbeit zwischen Promovierenden und dem Museum machen deutlich, dass eine reflektierte Abwägung des methodischen Vorgehens und der theoretischen Rahmung der Promotionsprojekte erforderlich ist: Wie gestalten sich Wissensproduktionen in Wechselwirkungen zwischen Universität und Museum? Wie wird universitäres Wissen anhand von Theorien und Methoden in die Museumsforschung implementiert? Und wie fließt das museale Wissen dieser Projekte in universitäre Wissensspeicher ein? Am Beispiel der Zusammenarbeit mit Menschen der Herkunftsregionen der Sammlungen, insbesondere im Rahmen von Feldforschung und der Neubefragung des Selbstverständnisses der Kurator:innen ethnologischer Museen stellen wir mögliche Lösungsansätze zur Diskussion, um universitäre und museale Ethnologie zukünftig wieder zusammenzudenken.
Contribution short abstract
Am Institut für Völkerkunde der Universität Wien dominierte die Wiener Schule der Kulturkreislehre die wissenschaftliche Ausrichtung ab den späten 1920er Jahren. Dieser Beitrag analysiert die Bemühungen, die Lehren der Wiener Schule auch am neu eröffneten Museum für Völkerkunde zu präsentieren.
Contribution long abstract
Im Jahr 1928 wurden in Wien zwei ethnologische Forschungseinrichtungen gegründet: Das Museum für Völkerkunde wurde eröffnet, und an der Universität kam es durch die Abspaltung von der physischen Anthropologie zur Errichtung des Instituts für Völkerkunde.
Eine zentrale Forderung für das neue Museum bestand in der klaren Trennung von Studiensammlung und Schausammlung. Die zuvor vielfach kritisierten Arbeitsbedingungen sollten durch eine gut geordnete Studiensammlung mit entsprechenden Arbeitsräumen verbessert werden. Diese Objekte wurden von Dozenten und Studierenden des Universitätsinstituts regelmäßig genutzt. Gleichzeitig unterrichteten die Museumsmitarbeiter auch an der Universität. Durch diese personellen Überschneidungen und die räumliche Nähe der beiden Institutionen kann von einem regen Austausch ausgegangen werden. An der Universität wurde Pater Wilhelm Koppers vom Missionsorden Societas Verbi Divini (SVD) erster Lehrstuhlinhaber. Er war engster Mitarbeiter von Pater Wilhelm Schmidt, mit dem er die Wiener Schule der Kulturkreislehre begründet hatte. Mit Ausnahme der NS-Zeit bestimmte diese Schule die wissenschaftliche Ausrichtung des Instituts bis in die 1950er Jahre. In engem Kontakt zu Wilhelm Schmidt stand auch der Direktor des Museums für Völkerkunde, Friedrich Röck. Im Vorfeld der Museumseröffnung kam es zu einer Auseinandersetzung, in deren Folge zwei freiwillige Mitarbeiter:innen ihren Dienst beendeten. Daraufhin übernahmen Patres vom SVD die kuratorischen Tätigkeiten. In diesem Beitrag wird durch die Bearbeitung von Korrespondenzen, Nachlässen und Sammlerakten analysiert, wie versucht wurde, die Lehren der Wiener Schule der Kulturkreislehre im Museum für Völkerkunde darzustellen.
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Durch das Bekanntwerden eines Briefes, der 1894 an Felix von Luschan, einen der beiden potenziellen Besitzer des Poupous gesendet wurde, geriet die Forschung nach der Provenienz des Objekts in eine völlig andere Richtung als die bisherigen Annahmen dazu.
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In der noch vom Gründer des Tübinger Ethnologischen Instituts und der dazu gehörigen Sammlung, Prof. Dr. Augustin Krämer, handschriftlich geführten Inventarliste für das Jahr 1937 wurde das „Tübinger Poupou“ als „Maori-Schnitzwerk Geschenk der Frau Geheimrat Prof. Dr. Felix von Luschan Millstatt“ registriert und in die Sammlung aufgenommen. Emma von Luschan war zugleich die Frau von Felix von Luschan und die Tochter von Ferdinand von Hochstetter, dem Gründer und Direktor des Wiener Naturhistorischen Museums, in dem dieser auch eine Anthropologisch-Ethnologische Abteilung einrichtete. Sowohl der Vater als auch der Ehemann besaßen größere private Sammlungen, über die Emma von Luschan als Erbin nach beider Tod verfügen konnte. Ferdinand von Hochstetter war durch ethnographische und geologische Forschungen bei einem längeren Aufenthalt in Neuseeland ein weit besserer Kenner speziell der Maori-Kultur als sein Schwiegersohn von Luschan. Die Annahme, dass das „Tübinger Poupou“ aus der privaten Sammlung von Ferdinand von Hochstetter stammte, lag daher nahe. - Erst etliche Jahre nachdem ich diese These in mehreren Veröffentlichungen vertreten hatte, wurde ich auf einen Brief, der im Jahre 1894 an Felix von Luschan gerichtet worden war, aufmerksam gemacht. Darin wurde diesem ein Geschenk in der Form eines – so wörtlich - „Neuseeländers … leider ohne Glasaugen“ angekündigt. Mit dieser damaligen Beschreibung wurde das heutige „Tübinger Poupou“ bezeichnet, wodurch nun eine völlig neue Provenienz-Situation entsteht. Über diese möchte ich bei der Kölner Tagung im Rahmen der AG Fachgeschichte berichten.
Contribution short abstract
The paper argues that as political regimes changed in the 20th century, the representation of 'knowledge of people' was theoretically interpreted nationally and internationally. The methodology of this research is discourse and data analysis.
Contribution long abstract
Jonas Basanavičius, an Actyvist early ethnographer and proponent of Lithuanian national revival, like the German historian August Ludwig Schlöser before him, associated the term 'ethnography' not with historical periods but with 'knowledge of people'. This concept was the starting point for the establishment of one of the first ethnographic museums, the Museum of the Lithuanian Scientific Society, at the beginning of the 20th century. The ideas of the Enlightenment inspire the ethnographic museums of regional history in Lithuania as well as elsewhere in Europe. Ideas such as the movement to create museums of ethnography against the policy of the Russian Empire were also very important in Lithuania. People understood that the representation of culture and old ways of life showed their identity. This was the argument for connecting Lithuanian research with the representation of Lithuanian culture in the museum.
The paper argues that as political regimes changed in the 20th century, the representation of 'knowledge of people' was theoretically interpreted nationally and internationally. The methodology of this research is discourse and data analysis. We will focus on the question of how the theoretical dialogue between German and Lithuanian ethnologists on the ethnographic museum was conducted. We will discuss the theoretical approach to the political concept of "knowledge of the people". We will analyse what impact the early 20th century museum artefacts in Lithuania had on the concept of ethnographic museum in the late 20th century to compare with the concept of global museum.
Contribution short abstract
Als Ethnologin am Museum bin ich oft mit dem Verständnis des Publikums von Ethnologie konfrontiert. Dieses scheint ungefähr da stehengeblieben zu sein, wo die Wege universitärer und musealer Ethnologie sich Mitte des 20. Jahrhunderts getrennt haben. Woran liegt das und soll das so bleiben?
Contribution long abstract
Das Fach Ethnologie hat sich seit der Etablierung der Ethnologie als eigenständige Disziplin an den Universitäten (sprich: fernab der Museen) schnell und bedeutend weiterentwickelt. Neue Schwerpunkte, neue Theorien, neue Fragen, neue Methoden, neue Perspektiven, neue Namen. Bis auf wenige Ausnahmen hat sich die nicht-museale Ethnologie in ihrer Arbeitsweise stark vom (Medien)Objekt-basierten Arbeiten abgewendet. Mit dem Ergebnis, dass aktuelle ethnologische Forschung, ihre Themen und Erkenntnisse meist schwerlich ausstellbar sind. In meinem Beitrag denke ich darüber nach, warum es in meinen Augen wichtig ist ethnologische Forschung (über sammlungsbezogene Forschung hinaus) auch durch das Medium Ausstellung einem breiten Publikum zu vermitteln und wie das gelingen kann.