Click the star to add/remove an item to/from your individual schedule.
You need to be logged in to avail of this functionality.
Log in
Accepted Contribution:
Contribution short abstract:
Museen und Universitäten sind jeweils eigene Wissensinstitutionen. Sie haben eigene Verfahren, Wissen zu erzeugen und zu kommunizieren. Das Plädoyer dieses Beitrags liegt in einer Anerkennung der Inkompatibilität der Kommunikation und der Stärke der Vermittlung durch materielle Dinge.
Contribution long abstract:
Gegen die Subjektivität und Traditionsgebundenheit des sogenannten an Universitäten gelehrten „Kathederwissens“ gründeten sich Museen als Orte bürgerlicher Wissensmanifestation, die nur der Objektivität der Objekte verpflichtet sind.
Die Vorstellung, in Sammlungen und Ausstellungen das Wissen der Welt zu repräsentieren, entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, erwies sich aber schnell als unerfüllbarer Traum positivistischer Denkweisen. Spätestens mit Flauberts ironischem Roman ‚Bouvard-und-Pecuchet‘ (1881) war öffentlich nachzulesen, dass die Vorstellung der Abbildung der Realität durch repräsentative Objekte zum Scheitern verurteilt ist.
Zuletzt hat die Debatte um den kolonialen Charakter von Sammlungen deutlich gemacht, dass es auch im Bereich der materiellen Kultur keine Objektivität in der Darstellung von Sachverhalten geben kann. Dennoch wohnt den Museen ein spezifisches Potential inne. Mit Museen und Ausstellungen sind Fähigkeiten der Kommunikation von Wissen, wie auch Positionierungen der Zivilgesellschaft möglich, die anderen Wissensinstitutionen fehlen. Benedicte Savoy hat auf die Parallelität der 3 europäischen Wissensinstitutionen Universität, Akademie, Museum hingewiesen. Das Museum ist die jüngste dieser Einrichtungen und hat zweifellos die größte Breitenwirkung. Nicholas Thomas hat auf das Spezifische der Methode des Museums und auf seiner Sprache verweisen.
Was folgt daraus für das Miteinander von Museum und Universität? Das Plädoyer dieses gilt der Eigenständigkeit des Museums. Es wäre falsch, „universitäre Erkenntnisse“ unverändert in Museen zu übertragen. Es wird für die Sprache des Museums plädiert, indem das Prinzip der „Erkenntnis durch Materialität“ berücksichtigt wird. Materielle Dinge haben einen Ausdruck – der oft von Texten beeinträchtigt wird. Erst, wenn Museen ihre objektbezogenen Verfahren kennen und nutzen, können sie ihre Stärke ausspielen.
Zum Verhältnis zwischen Museum und Universität: common ground and common future?
Session 1