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Accepted Contribution

Das „Tübinger Poupou“. Wandlung in der Zuordnung eines „Schnitzwerks der Maori“, das 1771 mit der ersten Südsee-Expedition von James Cook nach England kam.  
Volker Harms (Universität Tübingen)

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Contribution short abstract

Durch das Bekanntwerden eines Briefes, der 1894 an Felix von Luschan, einen der beiden potenziellen Besitzer des Poupous gesendet wurde, geriet die Forschung nach der Provenienz des Objekts in eine völlig andere Richtung als die bisherigen Annahmen dazu.

Contribution long abstract

In der noch vom Gründer des Tübinger Ethnologischen Instituts und der dazu gehörigen Sammlung, Prof. Dr. Augustin Krämer, handschriftlich geführten Inventarliste für das Jahr 1937 wurde das „Tübinger Poupou“ als „Maori-Schnitzwerk Geschenk der Frau Geheimrat Prof. Dr. Felix von Luschan Millstatt“ registriert und in die Sammlung aufgenommen. Emma von Luschan war zugleich die Frau von Felix von Luschan und die Tochter von Ferdinand von Hochstetter, dem Gründer und Direktor des Wiener Naturhistorischen Museums, in dem dieser auch eine Anthropologisch-Ethnologische Abteilung einrichtete. Sowohl der Vater als auch der Ehemann besaßen größere private Sammlungen, über die Emma von Luschan als Erbin nach beider Tod verfügen konnte. Ferdinand von Hochstetter war durch ethnographische und geologische Forschungen bei einem längeren Aufenthalt in Neuseeland ein weit besserer Kenner speziell der Maori-Kultur als sein Schwiegersohn von Luschan. Die Annahme, dass das „Tübinger Poupou“ aus der privaten Sammlung von Ferdinand von Hochstetter stammte, lag daher nahe. - Erst etliche Jahre nachdem ich diese These in mehreren Veröffentlichungen vertreten hatte, wurde ich auf einen Brief, der im Jahre 1894 an Felix von Luschan gerichtet worden war, aufmerksam gemacht. Darin wurde diesem ein Geschenk in der Form eines – so wörtlich - „Neuseeländers … leider ohne Glasaugen“ angekündigt. Mit dieser damaligen Beschreibung wurde das heutige „Tübinger Poupou“ bezeichnet, wodurch nun eine völlig neue Provenienz-Situation entsteht. Über diese möchte ich bei der Kölner Tagung im Rahmen der AG Fachgeschichte berichten.

Workshop P051
Zum Verhältnis zwischen Museum und Universität: common ground and common future?
  Session 2 Tuesday 30 September, 2025, -