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- Convenors:
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Nora Braun
Anita Galuschek (Hardtstiftung)
Verena Schneeweiss
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- Format:
- Workshop
- Working groups:
- Anthropology Education
- Location:
- Seminargebäude S14
Accepted contributions
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Für die Ethnologie eröffnen sich im Bereich der Schulen neue Perspektiven. Wie kann es gelingen, Diversität im Unterricht so zu verankern, dass sie als Gemein-Gut und gemeinsame Aufgabe begriffen wird? Oder wird Ethnologie letztlich nicht mehr zugbilligt, als eine Prise Exotik im Unterricht zu sein?
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Bildung ist in Deutschland ein hohes Gut: Auf allen Ebenen des Bildungssystems kostenfrei, soll allen Beteiligten gleiche Chancen bieten und zugleich dem Gemeinwohl dienen. Mit der zunehmenden kulturellen Diversität an Schulen und dem stetig wachsenden Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist die Notwendigkeit des Ausbaus kultursensibler Bildungsangebote im schulischen Bereich evident. Zugleich stellt sich jedoch die Frage, wessen Wohl eigentlich intendiert ist und welche gegenläufigen Tendenzen feststellbar sind. Die aktuelle Lehrerkrise zwingt Schulen und Schulbehörden, neue Wege zu gehen. Damit eröffnen sich auch für die Ethnologie neue Perspektiven. Nach rund 50 Jahren des mehr oder weniger vergeblichen Bemühens, sie als Schulfach zu etablieren, bietet sich jetzt die Möglichkeit, ein neues Zusatzfach zu werden. Doch wie kann es gelingen, Diversität im Unterricht so zu verankern, dass sie als Gemein-Gut und als eine gemeinsame Aufgabe begriffen wird? Oder wird der Ethnologie– dort, wo sie an Projekttagen oder in Pilotprojekten mitwirken kann - letztlich nicht mehr zugebilligt, als eine Ergänzung zu interkulturellem Konfliktmanagement und Antirassismus-Trainings zu sein - mit einer Prise Exotik in prädefinierten Unterrichtskonzepten?
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Künstliche Intelligenz verändert Bildungsprozesse grundlegend. Sie eröffnet neue Zugänge zu Wissen, birgt aber auch Herausforderungen hinsichtlich Teilhabe und Gemeinwohl. Der Vortrag beleuchtet, wie die Bildungspraxis in Schulen und Hochschulen diese digitale Transformation begleiten kann – zwis
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Die fortschreitende Integration von Künstlicher Intelligenz in Bildungssysteme ermöglicht neue Zugänge zu Wissen, personalisierten Lernprozessen und innovativen Lehrmethoden:
Automatisierte Übersetzungen erleichtern den globalen Wissenszugang, KI-gestützte Tutor Systeme bieten individuelle Unterstützung und adaptive Lernplattformen passen sich an das
Tempo und die Bedürfnisse der Lernenden an. Gleichzeitig birgt diese Entwicklung etliche Herausforderungen: Wer gestaltet die Bildungsinhalte und -prozesse? Wem gehört das Wissen? Welche sozialen und wirtschaftlichen Interessen beeinflussen die digitale Bildung?
Während Open-Source-Modelle und kollaborative Lernplattformen Wissen demokratisieren, stehen dieser freien Wissensverfügbarkeit proprietäre Algorithmen und datengetriebene Geschäftsmodelle gegenüber. Dadurch entstehen Abhängigkeiten von Tech-Konzernen, die Bildung zunehmend kommerzialisieren und Lernende als Datenquelle nutzen. Bildungseinrichtungen müssen sich daher nicht nur als Nutzer*innen, sondern
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Die PH Wien verbindet Transkulturalität, Migrationspädagogik und Mehrsprachigkeit, um Bildung als Gemeingut und Instrument sozialer Transformation zu begreifen. Studierende werden befähigt, inklusive Lernsettings zu gestalten und migrationsgesellschaftliche Machtverhältnisse kritisch zu reflektieren
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Das Modul Transkulturalität/Migrationspädagogik/Mehrsprachigkeit (TraMiMe) in der Primarstufenlehrerausbildung ist Teil des neuen Urban Diversity Education Curriculums der Pädagogischen Hochschule Wien und zeigt, wie Bildung als Gemeingut verstanden und in einem transformativen Sinne genutzt werden kann. Im Sinne der Heterogenität im urbanen Raum der Migrationsgesellschaft existieren unterschiedliche Strukturen, die pädagogisches Handeln beeinflussen. Das Modul adressiert diese Spannungsverhältnisse, indem es transkulturelle und mehrsprachigkeitsdidaktische Konzepte mit migrationspädagogischen Ansätzen verbindet. Im Kontext des Un/Commoning wird Bildung nicht als marktorientierte Ware betrachtet, sondern als Mittel zur Förderung von Teilhabe, kritischer Reflexion und sozialer Gerechtigkeit. Durch den Fokus auf Diversität, Inklusion und Mehrsprachigkeit eröffnet das Modul neue Möglichkeitsräume, in denen normative Wissensbestände hinterfragt und alternative Bildungsmodelle entwickelt werden. Studierende erwerben Kompetenzen zur kritischen Analyse von Bildungssystemen, zur Gestaltung inklusiver Lernsettings und zur Reflexion migrationsgesellschaftlicher Machtverhältnisse. Das Modul dient als Beispiel für einen Bildungsansatz, der hegemoniale Strukturen dezentralisiert und Bildung als gemeinschaftliche Ressource begreift. Es wird diskutiert, wie digitale und kreative Methoden zur Stärkung transkultureller Kompetenzen beitragen können, um Bildung als Instrument sozialer Transformation zu nutzen.
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Nicht nur in größeren Städten tragen Zugewanderte aus allen Teilen der Welt zu Vielfalt und Vielsprachigkeit bei, sondern auch in ländlichen Räumen. Menschen mit unterschiedlichen Lernbiographien treffen auf bereits bestehende dialektale Vielfalt und historisch gewachsene kulturellen Praktiken.
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Seit einigen Jahrzehnten wird der Erwerb der deutschen Sprache einhellig als wichtige Voraussetzung der Integration von Zuwanderern in Deutschland behandelt. „Sprache als Schlüssel“, in letzter Zeit insbesondere auch mit dem Fokus auf eine zielgerichtete berufsorientierte Förderung mit dem Ziel der Teilhabe am Arbeitsmarkt haben das Kursangebot an Volkshochschulen und anderen Bildungseinrichtungen erweitert, wobei auch „Globales Lernen“ und Nachhaltigkeit zunehmend thematisiert werden. Demgegenüber stehen Dynamiken der Vielfalt, die sich zum einen aus den jeweiligen (Bildungs-)Biografien, Netzwerken und der Mehrsprachigkeit der Zuwanderer/-innen ergibt und sich zum anderen im Kontakt mit ganz konkreten aktuellen Lebenswelten in regionalen Kontexten entwickelt.
Am Beispiel einer Region in Süddeutschland (Nördlinger Ries) soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit regionale kulturelle Praktiken, dialektale Vielfalt - auch in ihrer historischen Tiefe - Anknüpfungspunkte für interkulturelles Lernen und Perspektivwechsel bieten können, gerade auch an Orten und in Kontexten, die auf den ersten Blick „unzugänglich“ oder irrelevant erscheinen und sich daher einer allgemeinen, vereinheitlichenden Beschreibung und unmittelbaren Vermarktungslogik in Bezug auf Bildung entziehen. Welche Rolle spielt die „Anerkennung“ des im Laufe einer Biographie erworbenen Wissens (sprachlich, beruflich, …) in verschiedenen Lebenswelten und wie können aus den verschiedenen Facetten der neu entstandenen Vielfalt auf regionaler Ebene neue Synergien und emanzipatorische Dynamiken des interkulturellen Lernens auch mit überregionalem und globalem Bezug entstehen?