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Accepted Contribution:
Contribution short abstract:
Yoga wird als universelles Gut für Gesundheit propagiert und unterliegt zunehmend institutionellen Regulierungen. Das Institut Kaivalyadhama zeigt, dass Yoga Teil eines transnationalen Gesundheitsdiskurses ist, der im Kontext seiner historischen und politischen Verflechtungen verstanden werden muss.
Contribution long abstract:
Yoga wird von der indischen Regierung als universelles Allgemeingut für Gesundheit und Wohlbefinden propagiert, ist gleichzeitig aber als kommodifiziertes Produkt in globale kapitalistische Strukturen eingebunden. Doch wer besitzt die epistemische Autorität über Yoga, und welche Rolle spielen politische Interessen und institutionelle Regulierungen?
Das weltweit älteste Yoga-Forschungsinstitut namens Kaivalyadhama, 1924 nahe Pune gegründet, zeigt erste Institutionalisierungen von Yoga. Unter dem Slogan „Where Yoga Tradition and Science meet“ wird hier zur Wirkkraft von Yoga geforscht. Bis zum 100. Jubiläum erweiterte sich das Institut um die Bereiche Yoga Health, Yoga Education und Yoga Research.
Während die wissenschaftliche Forschung und Ausbildungsprogramme des Instituts zwar subventioniert, aber international nur begrenzt rezipiert werden, finden heilungsorientierte stationäre Angebote wie Ayurveda, Naturheilkunde oder Anti-Aging große Anschlussfähigkeit im globalen Gesundheitsmarkt. Ein 2023 gegründetes Krebszentrum ergänzt das Angebot für eine wohlhabende, internationale Klientel.
Yoga ist in Indien vermehrt in staatliche Regulierungen und spiritual branding Kampagnen eingebettet und formiert sich, wie Kaivalyadhama zeigt, über gesundheitsorientierte Programme, die sich an die Nachfrage eines internationalen Marktes anpassen.
Basierend auf ethnographischer Feldforschung (2023–24) wird untersucht, wie Wissen um und über Yoga als Körperpraktik in ihrer lokalen und globalen Verflechtung in Kaivalyadhama ausgehandelt wird und welche Relevanz dies auf die lokale Konzeption von Yoga hat. Einblicke in die Ausbildungs- und Gesundheitsprogramme sowie Forschungsaktivitäten vor Ort verdeutlichen, wie institutionelle Regulierungen und politische Interessen An- und Ausschlüsse um eine Teilhabe an Yoga als Ressource bestimmen.
Der Beitrag zeigt, dass Yoga als Teil eines transnationalen Gesundheitsdiskurses nur im Kontext seiner komplexen historischen und politischen Verflechtungen verstanden werden kann.
Körperpraktiken zwischen individuellem Wohlbefinden und institutioneller Regulierung
Session 1