Click the star to add/remove an item to/from your individual schedule.
You need to be logged in to avail of this functionality.

Accepted Contribution:

Stadt-Zukunft zusammen pflanzen. Erzählungen eines Tiny Forests als experimentelles und mehr-als-menschliches Gemeingut.   
Elisabeth Luggauer (Humboldt University Berlin)

Contribution short abstract:

Mit (Praktiken des) Pflanzen(s) und der spekulativen Intervention eines Wildapfels in Berlins Moawald mobilisiert der Beitrag das Potenzial von Städten für ein mehr-als-menschliches Experimentieren mit Zukünften. Er stimuliert ein Denken von Stadtnaturen als Commons für multispezies-Stadtbewohnende.

Contribution long abstract:

Öffentlicher Stadtraum steht - so scheint es – zumindest temporärer Nutzung durch menschliche und nicht-menschliche Akteur*innen offen. Dauerhaftere oder gemeinschaftliche Aneignungen öffentlicher Stadträume gilt es hingegen mit verschiedenen Anderen beziehungsweise Obrigkeiten auszuhandeln oder gar zu erkämpfen (Harvey 2012; van Dooren & Rose 2012; Stavrides 2016; Corsin Jimenez & Estalella 2023).

Dieser Beitrag zum Anthro Slam behandelt die multispezies-kollaborative Verwandlung einer öffentlichen Grünanlage in einen Ort gemeinschaftlichen Experimentierens mit Stadtraum. Anknüpfend an experimentelle und spekulative Ansätze des ‘sensing of botanical sensoria’ (Myers 2014), unternimmt diese Erzählung ein ‘sensing with botanical sensoria’, konkret mit jenen eines jungen Wildapfels. Er wächst zusammen mit etwa vierhundert anderen zu einem Tiny Forest heran – einem der ersten in Berlin’s öffentlichem Stadtraum. Gesetzt wurden diese pflanzlichen Stadtbewohnenden in einer grassroots–Initiative, die Tiny Forests als artenübergreifend gemeinschaftlich gestaltete und genützte 'Kiezwälder' in Stadträume einbringt. Diese multispezies-Kollektive sollen Wurzeln in Stadtböden schlagen, sich verschlingen, Lebens-, Nahrungs- und Erholungsraum für Vögel, Insekten, Nagetiere, Menschen, und viele andere sein, Schatten geben, Luft kühlen und filtern, kurzum: städtische Räume des Anthropozäns neu und anders beleben.

Im Zusammendenken mit von der Initiative 'Kiezwald' initiierten Praktiken des commoning von Stadtboden mit und durch (Praktiken des) Pflanzen(s) und der spekulativen Intervention dieses Wildapfels in Berlins 'Moawald' mobilisiert dieser Beitrag das Potenzial von Städten als Räume eines kollektiven Experimentierens mit Zukünften des mehr-als-menschlichen Zusammengestaltens (Fincher & Iveson 2015). Er stimuliert ein Denken von Stadtnaturen als Commons (Müller 2014; Bartoletti & Faccioli 2024) mit Wert für auch andere als Menschen, sowie von Ethnografie als mehr-als-menschliche Kollaboration.

Laboratory P064
Commons in der Stadt: Ver-/ Entgesellschaftung von Land und Raum
  Session 1