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Accepted Contribution:

Living Heritage: Neue Denkmodelle in der musealen Zusammenarbeit mit Afrika  
Michaela Oberhofer (Museum Rietberg)

Contribution short abstract:

Der Vortrag beleuchtet die Kooperation des Museums Rietberg mit afrikanischen Partnern zu Provenienzforschung, Restitution und Wissensproduktion. Dabei wird das Konzept des „Living Heritage“ thematisiert, das neue Formen der Zusammenarbeit sowie der Aktivierung historischer Sammlungen aufzeigt.

Contribution long abstract:

In den letzten Jahren realisierte das Museum Rietberg Zürich mehrere Forschungs- und Ausstellungsprojekte, die an der Schnittstelle zwischen Museum und Universität sowie Geschichte und Ethnologie angesiedelt waren. Die Benin Initiative Schweiz fokussierte sich auf kollaborative Provenienzforschung zu den Beständen des Königtums Benin in Schweizer Museen und thematisierte die Frage der Restitution. Das transdisziplinäre Projekt zum kolonialen Archiv Himmelheber widmete sich der Wissensproduktion zur Kunst Afrikas. Beide Projekte wurden in enger Zusammenarbeit mit Partner:innen aus Wissenschaft, Museen und der Kunstszene der Côte d'Ivoire, Nigerias und der DR Kongo verwirklicht. Daraus hervor gingen mehrere Ausstellungen wie "Fiktion Kongo" (2019/20), "Look Closer" (2023) und "In Dialog mit Benin" (2024/25), momentan ist eine gemeinsame Ausstellung in der Côte d'Ivoire in Planung (2025/26).

In der Zusammenarbeit wurden westliche Konzepte von Museum und Objekt wiederholt hinterfragt. Stattdessen wurde das Verständnis des Museums als „Living Heritage“ und der Objekte als lebendig und wirkmächtig von Seiten der Urhebergesellschaften betont. Dies fand Ausdruck in einer afrozentrischen Szenografie und dem Fokus auf Performance und Oral History in den kokuratierten Ausstellungen. Besonders aufschlussreich war, wie historische Sammlungen und Archive im Austausch mit Wissenschaftler:innen und Künstler:innen aus Afrika und der Diaspora nicht nur kritisch reflektiert, sondern auch aktiviert und belebt wurden.

Dieser Vortrag beleuchtet anhand der Kooperationsprojekte des Museums Rietberg das Potenzial und die Grenzen neuer Denkmodelle wie des Museums als „Living Heritage“. Es wird diskutiert, inwiefern Museen – sowohl im Westen als auch in Afrika – als Denkräume für neue Formen der Imagination Afrikas fungieren können.

Workshop P051
Zum Verhältnis zwischen Museum und Universität: common ground and common future?
  Session 2