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Accepted Contribution:
Contribution short abstract:
Dieser Beitrag betrachtet das Traumasensible Yoga und wie es in diversen Kontexten an Betroffene, aber auch in Ausbildungen, vermittelt wird. Darin zeigen sich Schnittstellen zwischen traditionellen, therapeutischen und institutionellen Wissenssystemen sowie Aushandlungsprozesse zentraler Konzepte.
Contribution long abstract:
Dieser Beitrag betrachtet Prozesse und Diskurse rund um die Entwicklung spezieller Yoga-Ansätze für Betroffene von Traumatisierung, insbesondere das Traumasensible Yoga (TSY Ingradual ®) im deutschsprachigen Raum. Solche Ansätze haben sich vor allem in den letzten rund 15 Jahren in Deutschland entwickelt und etabliert und werden in verschiedenen Kontexten vermittelt. Dazu zählen die Arbeit mit Soldaten, Gefängnisinsassen, Geflüchteten, Kindern, Alten und Opfern sexuellen Missbrauchs, aber auch Ausbildungen in Trauma-Yogatherapie. Dies erfolgt teils in Interaktion mit staatlichen und privaten Akteuren. Darin spiegeln sich Schnittstellen zwischen traditionellen, therapeutischen und institutionellen Wissenssystemen und es ergeben sich Fragen der Legitimierung, Standardisierung, Verfügbarkeit und Vermittlung des TSY.
Die Entwicklung des TSY fußt auf einer rund hundertjährigen Geschichte des Austauschs zwischen Yoga und Psychotherapie, die Anfang der 2000er in den USA im Traumasensitive Yoga erstmals in einer expliziten Integration beider Traditionen mündete. Zentral sind dabei ein relativ neues Verständnis der Interaktion von Körper, Geist und Nervensystem (van der Kolk 2007) und insbesondere die populäre doch umstrittene Polyvagaltheorie (Porges 1995), sowie das stetig im Wandel begriffene und relativ junge Verständnis von Trauma (Fassin & Rechtman 2009).
Im Fokus des Beitrags stehen Prozesse der Aushandlung von Konzepten wie Körper, Geist, Trauma, Yoga und Heilung in der Begegnung von traditionellem Yoga, Wissenschaft, therapeutischer Praxis und verschiedenen Institutionen. Dabei werden Spannungen und Synergien zwischen diesen unterschiedlichen Wissenssystemen analysiert und Ergebnisse ethnographischer Forschung im Rahmen der Dissertation des Beitragenden u.a. bei TSY Ingradual ® präsentiert.
Körperpraktiken zwischen individuellem Wohlbefinden und institutioneller Regulierung
Session 1