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Accepted Contribution:
Contribution short abstract:
Der Beitrag thematisiert aktuelle spirituelle Praktiken der Verknüpfung des Selbst mit ‚kosmischen‘ Zyklen als zunehmend individualisierte Selbst- und Körpertechniken mit dem Begriff des ‚spirituellen Selftracking‘ aus religionswissenschaftlichen, körper- und geschlechtertheoretischen Perspektiven.
Contribution long abstract:
Dieser Beitrag thematisiert aktuelle spirituelle Praktiken in ihrem Zusammenspiel mit Tracking-Praktiken. Die regelmäßige Erfassung körper- und selbstbezogener Daten wird unter dem Begriff des Selftracking gebündelt. Astrologische Konzepte bieten Anlässe sich in Relation zu ‚kosmischen‘ Resonanzen wahrzunehmen und dem (Er-)Leben von Zyklen, die damit in Verbindung gebracht werden. Diese Konzepte lassen sich auch innerhalb zeitgenössischer Spiritualität verorten. Wir betrachten insbesondere Praktiken der Verknüpfung des Selbst mit ‚kosmischen‘ oder auch jahreszeitlichen Zyklen, die ein an den individuellen Körper gebundenes Selbst überschreiten und Grenzen von Körper- und Selbstwahrnehmung verschieben bzw. anders orientieren.
Vor dem Hintergrund dieser Praktiken, der gesellschaftlichen Dynamiken der Digitalisierung wie der Nutzung von Apps (auch im öffentlichen Gesundheitssystem) und zunehmend individualisierten Selbsttechniken und Optimierungsanforderungen diskutieren wir dies durch den Begriff des ‚spirituellen Selftracking‘ (Günther/Spahn 2025) aus religionswissenschaftlichen, körpersoziologischen und geschlechtertheoretischen Perspektiven, um zeitgenössische Praktiken, die sich zwischen Körperlichkeit, Selbstverhältnissen und selbstreferentiellen Praktiken innerhalb eines spirituellen Deutungskontextes aufspannen (Gerlek/Weydner-Volkmann 2022; Knoblauch 2020), zu analysieren. In vielen Praktiken geht es darum, das eigene Befinden nicht nur aufzuzeichnen und zu visualisieren, sondern auf spezifische leibliche Wahrnehmungsfähigkeiten hin zu sensibilisieren, um sich in Relation zu spezifischen Phänomenen als ein Selbst zu deuten, zu verstehen und gewünschte Ziele im Leben zu erreichen, wie im beliebten Trend zu Manifestation, der damit auch anschlussfähig an neo-liberale Anforderungen ist. Diese das Individuum wie auch hegemoniale Strukturen überschreitenden Erfahrungen und Praktiken werden exemplarisch vorgestellt und innerhalb eines Spannungsfeldes zwischen Möglichkeiten der Selbstermächtigung wie auch der Anpassung an Optimierungsanforderungen ausdifferenziert.
Körperpraktiken zwischen individuellem Wohlbefinden und institutioneller Regulierung
Session 2