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P062


Reform, selbstgemacht: Ethnologische Institute zu Departments demokratisieren 
Convenors:
Sandro Simon (University of Cologne)
Gerda Kuiper (University of Cologne)
Sandra Kurfürst (University of Cologne)
Annika Benz (University of Cologne, Germany)
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Chairs:
Tilmann Heil (University of Cologne)
Felix Lussem (University of Cologne)
Format:
Roundtable

Short Abstract:

Dieser Roundtable soll die Diskussion um die Reform der deutschsprachigen Ethnologischen Institute hin zur Departmentstruktur breiter lancieren und aufzeigen, wie wir zukünftig wertschätzender, demokratischer und dekolonialer lernen und lehren können.

Long Abstract:

Im Angesicht von Austeritätspolitik, WissZeitVG-Verschärfungen, Aufenthaltsrestriktionen, sinkenden Studierendenzahlen und der Kolonialität der Ethnologie, stellt sich die Frage, wie eine common(ing) academia als gemeinsamer Raum, der nachhaltig gute Bedingungen für Lernen, Lehre und Forschung bietet, eigentlich aussehen kann. Der Umbau vom Lehrstuhl zur Departmentstruktur verspricht hier wirkungsvolle Ansatzpunkte. Er beinhaltet im Kern die Schaffung von unbefristeten Mittelbaustellen anstatt befristeter lehrstuhlgebundener Stellen bei gleichbleibendem Budget. Unabhängige wissenschaftliche Mitarbeitende können Daueraufgaben nachhaltig wahrnehmen, Betreuungs- und Vertrauensverhältnisse zu Studierenden aufbauen und mit eigener Forschung und institutioneller Verantwortungsübernahme die Institution weiterentwickeln. Eine Ausdifferenzierung von entfristeten Stellen verschiedener Profile und solide Entwicklungschancen tragen zudem zur Demokratisierung und Nachhaltigkeit der Institution bei, da strukturelle Privilegien und Barrieren, die sich aus gewachsenen Ungleichheitsstrukturen speisen, geschwächt werden. Sprich, der Mittelbau wird gestärkt, Professuren entlastet, Kompetenzen gesichert, neue Diskursräume auf Augenhöhe geschaffen und die institutionelle Handlungsmacht innerhalb der Universität erweitert. Und die Ethnologie wird für junge Menschen attraktiver als Ort des emanzipatorischen Lernens.

Dieser Roundtable bringt Erfahrungen und Ausblicke zusammen und zeigt konkrete Handlungsmöglichkeiten auf. Er soll eine breitere Debatte über die Möglichkeiten selbst angestoßener Strukturreformen anregen und zudem erste Potenziale zu Austausch und Vernetzung mobilisieren. Als Teilnehmer:innen des Roundtables vorgesehen sind Vertreter:innen des frisch reformierten Departements für Philosophie der Humboldt Uni, Vertreter:innen eines Ethnologie-Instituts, die gerade mit dem Umbau beschäftigt sind, Vertreter:innen der Gewerkschaft GEW, die das Ganze hochschulpolitisch einordnen sowie weitere Professor:innen und Mittelbauangehörige. (ggf. auf Englisch)

Co-organisiert mit der AG Public Anthroplogy.


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